Trek Group übernimmt EAV Bikes im Rahmen eines strategischen Rettungsgeschäfts für den Markt der urbanen Mobilität

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Mann fährt ein vierrädriges elektrisches Lastenfahrrad von EAV mit geschlossener Kabine und hinterem Gepäckfach, das für Lieferungen auf der letzten Meile in der Stadt konzipiert ist.

5. Juni 2025 — London, Großbritannien — Der US-amerikanische Fahrradriese Trek Group hat die Vermögenswerte und den Betrieb von EAV Bikes, einem britischen Hersteller von elektrischen Lastenvierrädern, übernommen. Dies ist eine bedeutende Entwicklung für die europäische E-Mobilitätsbranche. Die Anfang dieser Woche angekündigte Übernahme markiert einen Wendepunkt für EAV, das in den vergangenen zwölf Monaten unter zunehmendem finanziellen Druck stand.

Ein Rettungsanker inmitten finanzieller Schwierigkeiten

Electric Assisted Vehicles Ltd. (EAV), gegründet 2018 in Oxfordshire, hat sich einen Namen mit der Entwicklung innovativer vierrädriger Elektro-Lastenfahrzeuge für die Zustellung auf der letzten Meile, den kommunalen Einsatz und die urbane Logistik gemacht. Trotz einer starken Produktpalette und Präsenz in Pilotprogrammen in ganz Europa hatte das Unternehmen aufgrund von Verzögerungen in der Lieferkette und Kapitalengpässen Schwierigkeiten, zu wachsen.

Laut dem Jahresabschluss 2024 von EAV, der bei Companies House eingereicht wurde, verzeichnete das Unternehmen Betriebsverluste in Höhe von 3,1 Millionen Pfund, die größtenteils auf steigende Produktionskosten und verfehlte Einführungsziele für sein Flaggschiffmodell EAV2Cubed zurückzuführen sind.

Angesichts steigender Schulden und ohne erfolgreiche Finanzierungsrunde im Jahr 2024 musste EAV im April 2025 Insolvenz anmelden, was bei Logistikunternehmen und Nachhaltigkeitsaktivisten, die die Marke als Pionier im Bereich des sauberen Stadtverkehrs betrachteten, Besorgnis auslöste.

Strategischer Einstieg der Trek Group in die Elektromobilität

Die Trek Group, weltweit bekannt für ihre leistungsstarken Fahrräder und E-Bikes, hat ihre Ambitionen bekräftigt, über die traditionellen Verbrauchermärkte hinaus in den Bereich der nutzungsorientierten E-Mobilität zu expandieren. Die Übernahme von EAV passt zu dieser Strategie.

„Dieser Schritt steht im Einklang mit unserer langfristigen Vision, dass urbane Logistik und Mikromobilität eine wichtige Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger Städte spielen werden“, sagte Laura Reynolds, Vice President of Business Development der Trek Group. „EAV hat bereits die harte Arbeit geleistet, eine überzeugende Plattform zu entwickeln. Wir wollen Größe, Produktionsstabilität und globalen Vertrieb mitbringen.“

Der genaue Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben, Quellen aus dem Umfeld der Transaktion gehen jedoch von einem Betrag im Bereich von 4 bis 5 Millionen Pfund aus, der geistiges Eigentum, verbleibende Lagerbestände und wichtiges Ingenieurpersonal abdeckt. Trek wird EAV als hundertprozentige Tochtergesellschaft betreiben und den Markennamen sowie den Forschungs- und Entwicklungsstandort in Oxfordshire behalten.

Wie geht es mit der Marke EAV weiter?

Trek plant, die Produktion der Modelle EAV2Cubed und EAVRoRo bis zum ersten Quartal 2026 wieder aufzunehmen. Der Fokus liegt dabei zunächst auf Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland – Märkte, in denen E-Lastenfahrräder Dieseltransporter im innerstädtischen Kurzstreckenverkehr schnell ersetzen.

Nach Angaben der European Cyclists' Federation (ECF) sind mehr als 420.000 Lastenräder wurden im Jahr 2024 in Europa verkauft, ein Anstieg von 161 TP5T gegenüber dem Vorjahr. Davon wurden fast 701 TP5T von Unternehmen, Kommunen oder Flottenbetreibern gekauft.

Die Designphilosophie von EAV – leichte Vierräder mit geschlossenen Kabinen, modularem Stauraum und Tretunterstützung – bietet eine klare Alternative zu größeren, weniger wendigen Elektrotransportern. Die Fahrzeuge gelten gemäß EU-Vorschriften als E-Bikes und dürfen daher ohne Führerschein in Umweltzonen und auf Radwegen fahren.

„Der Zeitpunkt ist günstig“, sagte Erik Müller, Mobilitätsberater in Berlin. „Fuhrparkmanager stehen unter Druck, ihre Fahrzeuge zu dekarbonisieren, und Städte gestalten ihre Flächen neu, um dem nicht-motorisierten Verkehr Priorität einzuräumen. Mit Trek im Rücken ist EAV nun besser aufgestellt, um diese Nachfrage zu bedienen.“

Auswirkungen auf die Branche und die Wettbewerber

Treks Schritt setzt sowohl traditionelle Lastenradhersteller als auch aufstrebende Start-ups im Bereich der leichten Elektrofahrzeuge (LEV) unter Druck. Unternehmen wie Urban Arrow (Pon Holdings), VUF Bikes und ONO Motion verzeichnen in ganz Europa ein deutliches Flottenwachstum, doch nur wenige verfügen über die Produktionsgröße oder globale Reichweite von Trek.

Darüber hinaus signalisiert die Übernahme einen Konsolidierungstrend im fragmentierten LEV-Markt, in dem kleinere Startups oft mit dem Zugang zu Kapital und der Komplexität der Vorschriften zu kämpfen haben.

„Es ist eine kluge Rettung“, sagte Sophie Grant, Verkehrsanalystin bei Clean Mobility Watch. „Trek erhält Zugang zu einer wachsenden Kategorie, ohne bei Null anfangen zu müssen. Und für EAV ist es eine zweite Chance mit einem stabilen Geldgeber.“

EAV-Personal und -Betrieb bleiben im Vereinigten Königreich

Im Rahmen der Vereinbarung bestätigte Trek, dass das Kernteam der EAV-Ingenieure übernommen und der Betrieb vom Standort Kidlington bei Oxford aus fortgeführt wird. Die bestehende Anlage wird als Kompetenzzentrum für die Forschung und Entwicklung von Nutzfahrzeugen dienen. Zusätzliche Investitionen in Verbundwerkstoffe und Antriebsstrangoptimierung sind geplant.

Darüber hinaus laufen Gespräche mit mehreren ehemaligen Kunden – darunter DPD, Ocado und DHL Supply Chain – über die Wiederaufnahme pausierter Fahrzeugtests und Serviceverträge. Treks breitere globale Lieferkette und der After-Sales-Support könnten diesen Betreibern Sicherheit geben, da viele von ihnen Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit von EAV unter finanziellen Belastungen geäußert hatten.

Abschluss

In einer Zeit, in der Städte sauberere, kleinere und vielseitigere Lieferlösungen verlangen, erscheint die Verbindung von Treks Größe und EAVs Innovationskraft geradezu zeitgemäß. Zwar hängt vieles von der Umsetzung in den kommenden zwölf Monaten ab, doch die Übernahme rettet nicht nur ein vielversprechendes britisches Unternehmen, sondern könnte auch die Weichen für die nächste Phase der urbanen Mikromobilität in Europa stellen.

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